Beschreibung
»Sticky Fingers« gilt als eines ihrer besten Alben der Stones, obwohl es in einer sehr turbulenten Phase entstand. Nachdem Jagger, Richards & Co Decca verlassen hatten, gründeten sie für die Veröffentlichung von »Sticky Fingers« Rolling Stones Records: ihr eigenes Label mit der wohlbekannten herausgestreckten Zunge als Logo. »Wir waren damals entweder ständig im Studio oder auf Tour«, erinnert sich Mick Taylor. »Es war eine permanente Achterbahnfahrt.« Zwischen den Aufnahmen ereignete sich dann im Dezember 1969 die Katastrophe vom Altamont Free Concert, bei dem ein Zuschauer direkt vor der Bühne erstochen wurde.
Trotz allem erreichte das Songwriting von Keith Richards und Mick Jagger auf »Sticky Fingers« einen neuen Höhepunkt. Rock ’n’ Roll, Blues, Latin und Country wurden auf musikalisch einmaligem Niveau kombiniert. Als erstes wurde das Blues-Cover »You Gotta Move« aufgenommen. Bei »Sway« und »Can’t You Hear Me Knocking« spielte der neue Gitarrist Mick Taylor zwei der großartigsten Gitarrensolos der Stones. »Wild Horses« ist bis heute eine ihrer bekanntesten Balladen. »Brown Sugar« ist seit 1971 eine der großen Stones-Hymen, die nun endlich als Bonustrack regulär in der alternativen Version mit Eric Clapton zu hören ist. Diese Fassung kursierte bislang nur als Bootleg und die Fans streiten seit langem, ob diese Version nicht die viel bessere sei.
Eine Legende wurde auch das Cover von »Sticky Fingers«. Mick Jagger hatte Andy Warhol beauftragt, das Artwork zu gestalten. Schließlich zierte auf der Vorderseite ein eingearbeiteter funktionsfähiger Reißverschluss das Foto eines gut bestückten Mannes in einer sehr eng anliegenden Jeans. Wenn man den Zipper öffnete, kam die weiße Unterwäsche zum Vorschein.
»Sticky Fingers« wurde in Muscle Shoals in Alabama / USA, in den Olympic Studios in London sowie im mobilen Rolling Stones Studio 1971 aufgenommen. Auch aus heutiger Sicht gilt »Sticky Fingers« als ein absolutes Meisterwerk und wird vollkommen zu Recht in der Liste der größten Alben aller Zeiten des Rolling Stone-Magazins in den Top-Platzierungen geführt.
Im Original löste das von Andy Warhol kreierte Artwork mit einem Reißverschluss einen Skandal aus – und schoss auf beiden Seiten des Atlantik an die Chartspitze. Die Nummer-1-Single »Brown Sugar« entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einer DER Rock-Hymnen, aber auch Songs wie das rifflastige »Bitch« haben Suchtpotential, ganz zu schweigen von den zeitlosen Klassiker-Balladen »Sister Morphine« und »Moonlight Mile«.
Neben »Can’t You Hear Me Knocking« und »Sway« bestechen »Wild Horses« und »Dead Flowers« durch einen reichhaltigen Country-esken Einschlag, der sich auch künftig durch die Arbeit der Stones zog. Keith Richards und Mick Jaggers Songwriting-Zusammenarbeit erreichte nochmals ein höheres Level mit diesem Album.
Tracks:
1 | Brown Sugar (Remastered) | 00:03:51 | ||||
2 | Sway | 00:03:53 | ||||
3 | Wild Horses | 00:05:46 | ||||
4 | Can’t You Hear Me Knocking | 00:07:16 | ||||
5 | You Gotta Move | 00:02:34 | ||||
6 | Bitch (Remastered) | 00:03:38 | ||||
7 | I Got The Blues | 00:03:55 | ||||
8 | Sister Morphine | 00:05:35 | ||||
9 | Dead Flowers | 00:04:05 | ||||
10 | Moonlight Mile | 00:05:57 |