Beschreibung
Mehr als 40 Jahre dauert die Karriere von Yngwie Malmsteen bereits. Dass sich der schwedische Musiker auch nach all der Zeit und nach mittlerweile 21 Soloalben immer noch weiterentwickelt, zeigt er 2021 mit seinem neuen Album »Parabellum«.
Malmsteen ist ohne Zweifel einer der besten Gitarristen der Welt. Zudem entpuppte er sich immer wieder als hervorragender Komponist und zeigte besonders auf seinen letzten Releases eine starke stimmliche Präsenz.
Ein Aspekt seiner Herangehensweise bei einem neuen Album schimmerte immer durch: ein anhaltend tiefer Respekt für die Musik, die er spielt. Malmsteen hat stets alles getan, was nötig war, um all die Farben, Schattierungen und Nuancen, die in jeder seiner Kompositionen stecken, herauszuarbeiten.
Das gilt auch für die Arbeit an »Parabellum«. Nie zuvor war er dabei so fokussiert: »Ich versuche immer, mich bei jedem Album, das ich mache, zu pushen und Dinge zu versuchen, die extremer sind als früher. Aber was dieses Mal geholfen hat, ist, dass ich wegen der Pandemie nicht auf Tour gehen konnte. Das bedeutete, dass ich mir viel mehr Zeit im Studio nehmen konnte, sowohl zum Schreiben als auch zum Aufnehmen. Da ich normalerweise immer auf Tournee bin, was toll ist, hatte ich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr den Luxus, viel Zeit mit der Arbeit an neuer Musik zu verbringen. Aber ich hatte plötzlich überhaupt keinen Druck mehr. Und ich habe das Gefühl, dass das Album davon enorm profitiert hat.«
Viel Zeit bedeutet auch, Dinge auszuprobieren, Ideen an die Seite zu legen oder aber zu verwerfen und schließlich das Beste herauszuholen: »Ich bin die Art von Mensch, die nicht gerne einen Take nach dem anderen von irgendeinem Track macht. Wenn etwas nicht zu meiner Zufriedenheit ist, mache ich weiter. Aber bei diesem Album gab es Gelegenheiten, bei denen ich etwas verworfen habe, weil ich dachte, hier komme ich nicht weiter. Ein paar Tage später hörte ich mir den Song nochmal an und fragte mich, warum ich es überhaupt verworfen hatte! […] Die Dinge änderten sich die ganze Zeit. Songtitel, Tempi. Alles war fließend. Ich hörte mir einen Part an, den ich für einen bestimmten Song gemacht hatte, und merkte, dass er besser funktionierte, wenn ich ihn in einen anderen Track transponierte«, so Malmsteen.
Insgesamt sind so zehn Songs entstanden, vier davon mit Gesang. Aber auch das war nicht im Voraus geplant: »Ich liebe es, mir das, was ich gemacht habe, im Auto anzuhören. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich zu etwas mitsinge, das eigentlich ein Instrumental sein sollte. Dann wird mir klar, dass dieser Song Gesang braucht. Das Gegenteil passiert aber auch.«
Was den Sound von »Parabellum« angeht, so gibt es diesmal viele Progressiv Rock-Momente. Vor allem scheint Malmsteen zeitweise vom verstorbenen Keyboard-Maestro Keith Emerson inspiriert zu sein. Aber das ist keineswegs unerwartet, denn der Musiker liebt Emerson, Lake & Palmer und hörte ihre Alben bereits als Jugendlicher. »Ich bin immer noch ein großer Fan von Keith Emerson. Ich stimme zu, dass es Passagen auf dieser Platte gibt, in denen man definitiv progressive Einflüsse hören kann.«, so Malmsteen.
Der Albumtitel »Parabellum« ist lateinisch und bedeutet übersetzt »Bereite dich auf den Krieg vor«. »Es gibt einen Track auf dem Album, der ›(Si Vis Pacem) Parabellum‹ heißt. Das heißt übersetzt: ›Wenn du Frieden willst, dann bereite dich auf den Krieg vor‹. Es war eine Entscheidung in letzter Minute, dies zum Albumtitel zu machen. Aber ich denke, es passt sehr gut«, erklärt Malmsteen dazu. Das Porträt auf dem Cover wurde von dem Künstler David Benegas gemalt.
»Parabellum« ist das bisher beste Beispiel dafür, dass Malmsteens kreativer Funke ein wütendes Feuer entfacht. Doch trotz der Sorgfalt und Liebe zum Detail, die in jeden Aspekt des Albums eingeflossen sind, ist das, was es wirklich bemerkenswert macht, die unzweifelhafte Freude, die durch jeden der Songs strahlt. »Das Entscheidende für mich ist, dass die Leidenschaft, die ich für die Musik, die ich mache, empfinde, offensichtlich sein muss.«
Dass ihm dies gelungen ist, zeigte er vorab mit dem Song »Wolves At My Door«, dem ersten Song des Albums, ein Zehntel eines starken Gesamtkunstwerkes: »Ich hoffe, dass die Leute diese Platte auflegen und bis zum Ende durchhören. Ich habe ›Parabellum‹ als ein einzigartiges Kunstwerk aufgenommen. Nicht als eine Sammlung von 10 Tracks, die man in beliebiger Reihenfolge hören kann.«
Tracks:
1 Wolves at the door
2 Presto vivace in C# minor
3 Relentless fury
4 (Si vis pacem) Parabellum
5 Eternal bliss
1 Toccata
2 God particle
3 Magic bullet
4 (Fight) The good fight
5 Sea of tranquility