Beschreibung
Das sechste Studio-Album der Slo-Mo-Perfektionisten aus Island wäre laut offiziellem Statement fast nicht entstanden. Die teilweise bereits seit 2003 existierenden, losen Song-Enden zerfaserten in den gemeinsamen Sessions merklich, wollten sich nicht ausformulieren lassen und unter dem Eindruck anderweitiger Beschäftigungen von Sänger Jónsi wurde das Projekt 2010 zunächst auf Eis gelegt, und erst 2012 veröffentlicht.
Was also ist „Valtari“ in diesem Kontext? Wahrscheinlich das Album, welches Sigur Rós für sich selbst gebraucht haben. Zunächst jedoch fühlt es sich an wie die Umarmung eines alten Freundes. Mit behutsamen Schritten geht es von der ersten Sekunde an um die Wiedererlangung des Panoramablicks, der Metaperspektivität, wie sie keine zweite Band in so flirrender Schönheit einzunehmen weiß. Warum diese vier Herren zu Monolithen des Post-Rock wurden, zeigen sie hier in gewohnter Qualität: In 54 Minuten nimmt uns die Band auf eine Reise mit die nicht jedem gefallen oder zusagen wird, denn die Band macht eben wieder alles anders, weg von den fast fröhlichen Stücken und den Popmomenten des Vorgängers, hin zu ruhigen, dem Ambient nahen Tönen.
Höhepunkte gibt es zuhauf, alleine das wunderschöne und sakrale Dauðalogn ist die Anschaffung der Platte wert, aber auch die restlichen Songs wissen zu überzeugen. Und das, obwohl einige von ihnen kaum greifbar sind. Aber genau das macht die Magie dieser Band aus. Da entstehen aus der Aneinanderreihung verschiedenster Töne und Instrumenten wirklich magische Momente. Das hier ist keine Platte zum zwischendurch konsumieren, nein, diese Platte will entdeckt und erarbeitet werden. Und wer sich dafür die Zeit nimmt, wird belohnt. Jetzt wieder auf Vinyl zur Entdeckung freigegeben.
Tracks:
A1 | Ég Anda | 6:15 |
A2 | Ekki Múkk | 7:44 |
B1 | Varúð | 6:37 |
B2 | Rembihnútur | 5:05 |
C1 | Dauðalogn | 6:36 |
C2 | Varðeldur | 6:00 |
D1 | Valtari | 8:18 |
D2 | Fjögur Píanó | 7:50 |