Beschreibung
Die herkömmliche Weisheit, die in diesem Fall vielleicht Recht hat, geht davon aus, dass Bill Evans‘ sagenumwobene Karriere am 25. Juni 1961 ihren Höhepunkt erreichte, einem Datum, das zwei Live-Aufnahmen hervorbrachte: »Sunday at the Village Vanguard« und »Waltz for Debby«, die letzten beiden Dokumente von Evans‘ erstem und bestem Trio mit dem Bassisten Scott LaFaro und dem Schlagzeuger Paul Motian. In den zwei Jahren, in denen er mit Evans gespielt hatte, hatte LaFaro dem Jazz-Bass neue Möglichkeiten eröffnet, indem er mit einem harmonisch schrägen, melodisch flexiblen Stil spielte, der zu dieser Zeit beispiellos war. Zehn Tage nach der Aufnahme dieser Platte starb er, gerade 25 Jahre alt.
»Sunday at the Village Vanguard« ist vielleicht das ultimative Denkmal für LaFaros Talent; er zeigt zwei seiner Kompositionen, »Gloria’s Step« und »Jade Visions«, und er spielt auf fast jedem Titel lange und schillernde Soli. Aber nicht nur LaFaro spielte gut – das ganze Trio war zu diesem Zeitpunkt in Hochform, eine fein ausbalancierte Einheit, die durch Motians ständig wechselnde, reaktive Zeitmessung schwerelos verankert wurde, während Evans‘ klare, impressionistische Harmonien wie Wolken über ihr schwebten. Es gibt keine Missverständnisse in diesem Satz, aber ein Höhepunkt ist die dunkle, traurige Lesart von Gershwins »My Man’s Gone Now«. ~ Thomas Bartlett, eMusic
(concordmusicgroup.com)
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Tracks
3. Solar
4. Alice In Wonderland
5. All of You
6. Jade Visions